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Erwachen durch die Sinne
Sinn. Sinn. Wie unzuverlässig.
Für unsere gewöhnlichen Sinne ist Bewusstsein unsichtbar wie der Duft einer Blume. Bewusstsein ist schneller als Gedanken, nicht leicht erkennbar und dennoch unzweifelhaft wirklich. Man kann Bewusstsein nicht sehen und dennoch intensiviert und vereint es die Sinne. Wenn man anwesend ist, erwacht man in einem lebendigen, dynamischen Universum zum Leben. Ein Sonnenaufgang, der den Himmel erhellt, ein Vogel, der im Wald singt, ein guter Wein, der sich auf der Zunge entfaltet, ein Parfum, das um die Nase schwebt, oder ein Regentropfen, der auf die Haut fällt, wird durch Bewusstsein von uns wahrhaft empfunden. Schlaf stumpft die Sinne ab und lässt Empfindungen gewöhnlich und trüb aussehen. In einem höheren Zustand scheint es, als würden die Sinne zum ersten Mal lebendig. Manche Schulen entwickeln Bewusstsein durch den „Weg des Entsagens” und begrenzen die Sinne auf den reinen Fokus von Aufmerksamkeit: Der Mönch in seiner leeren Zelle spricht Gebete im Herzen und der Yogi auf der Wanderschaft nimmt an, was in seine Schale fällt. Andere Schulen beziehen die Sinne in das Erwachen ein, indem sie Bewusstsein durch Kunst oder die Koordination von Hand und Auge in den Kunsthandwerken entwickeln. Das Ziel ist jedoch das gleiche — die Sinne aus dem Schlaf zu bringen und darin zu schulen, dem Erwachen zu dienen. Die Sinne werden somit zum Diener der Seele. Wenn sich das Selbst verwirklicht, drückt sich seine Freude auf unzählige Weisen aus—ein Überfließen von Schönheit, die dieses höhere Prinzip der Menschheit verkörpert. Eine Dichterin schrieb: „ Wie liebe ich dich? Lass mich zählen, wie.” Künstler und Kunsthandwerker, die mit Schulen in Verbindung standen, sind die Quelle dieses Überfließen von Worten, Musik, Gemälden, Tanz, Architektur, Drama und Handwerken, von denen manche so enigmatisch sind, dass sie zu Symbolen einer höheren Welt geworden sind. Bewusstsein wird durch die Vermittlung der Sinne ausgedrückt - den gewagten, kunstvollen Pinselstrich Rembrandts, die intime Feder der Sonette Shakespeares, die anonyme Hand, die die Augen der Sphinx meißelte.
Gedanken zum Thema:
Wenn ich meine Sinne tief erkenne, spüre ich in ihnen den Weg zu Gott und den Sinn des Lebens. Schau dir diese erstaunliche Blume an. Sie kann nicht gesehen werden und dennoch ist ihr Duft nicht zu verbergen. Diese unsichtbare Blume ist Gott. Der Duft der Blume ist die Liebe; sie ist überall offensichtlich.
Die Wachenden leben in einer gemeinsamen Welt. Jeder Schlafende wendet sich jedoch in eine abgeschiedene eigene Welt ab.
In deinem Sehen soll nur Sehen sein. In deinem Hören nichts als Hören; in deinem Riechen, Schmecken und Fühlen nichts als Riechen, Schmecken und Fühlen; in deinem Denken nichts als Gedanken. Sei wo du bist, wenn du isst, gehst oder reist, sonst verpasst du das den größten Teil deines Lebens.
Das Selbst ist das Ohr des Ohrs, das Auge des Auges, der Sinn des Sinnes, das Wort der Worte und das Leben des Lebens. . . . Dieses Selbst ist kein anderer als Du.
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Das Erwachen eines Luohans besänftigt das niedere Selbst vorrübergehend.
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